INTERSONANZEN

WEG_ASPEKT: DISKURS | Neu­er Ter­min vom 20–24.08.2020

20 Jah­re inter­so­nan­zen — Neue Musik im Diskurs 

Ein Weg führt von einer Posi­ti­on zu einer ande­ren, er dau­ert eine gewis­se Zeit. Manch­mal ist das Ziel klar defi­niert (dann kann es auch Umwe­ge dort­hin geben), manch­mal ist das Ziel noch offen und ergibt sich erst auf dem oder sogar durch den Weg. Musik erschafft einen Klang­weg durch die Zeit.

Die inter­so­nan­zen 2020 bespie­len und unter­su­chen viel­fäl­ti­ge Wege und Aspek­te einer offe­nen und vita­len Kunst­form in Bran­den­burg: der Neu­en Musik. Wich­tigs­tes Ziel des Fes­ti­vals in sei­nem Jubi­lä­ums­jahr ist dabei, die Musik­schaf­fen­den mit dem Publi­kum, mit Exper­ten – und beson­ders auch mit­ein­an­der ins Gespräch zu brin­gen und so den Dis­kurs aktu­el­ler Ent­wick­lun­gen zu för­dern. Dabei wer­den durch renom­mier­te Ensem­bles und Solist*innen bestimm­te Weg-Aspek­te poin­tiert in den Fokus gerückt:

Der Weg der musi­ka­li­schen Idee von ihrer Ent­ste­hung bis zum Erklingen

- klas­sisch aus­no­tiert (Mate­ri­al­stand, Struk­tur, Trans­for­ma­tio­nen der musi­ka­li­schen Idee durch das Notie­ren sowie die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit und die Inter­pre­ta­ti­on durch die Aufführenden)

- nach Kon­zept kre­iert (ver­ba­le Anwei­sun­gen, gra­phi­sche Nota­ti­on, Vor­ga­be von Bedingungen)

- frei impro­vi­siert (in Inter­ak­ti­on mit ande­ren erfun­den und ste­tig so offen weitergeführt)

- hete­ro­ge­ne Wege eines inter­dis­zi­pli­nä­ren Werks (Kon­zept, Struk­tur, Material)

Der Weg des Klangs vom Instru­ment in das Bewusst­sein der Hörenden

- Aspek­te der Instru­men­te bzw. elek­tro­akus­ti­scher Klang­er­zeu­ger (z.B. Laut­spre­cher) im Raum

- Raum­akus­tik, Klang-Archi­tek­tur (Weg der Klang­wel­len durch den Raum)

- Wie funk­tio­niert musi­ka­li­sches Hören? (Bei­trä­ge zur Wahrnehmungsforschung)

- Rezep­ti­ons­kon­zep­te (inter­dis­zi­pli­när, auto­no­mes Werk ver­sus site spe­ci­fic, soziologisch)

- Deko­die­rung und Inter­pre­ta­ti­on der vom Ohr auf­ge­nom­me­nen Rei­ze im Gehirn (Hör­psy­cho­lo­gie)

Beglei­ten­de Informationen

- Arten der text­li­chen oder visu­el­len Werk­be­glei­tung (Werk­ti­tel, Pro­gramm­heft­text, Schrift­ta­feln etc.)

- Wie Wis­sen über das Werk die Wahr­neh­mung ver­än­dert (Wecken von Erwar­tun­gen, Anknüp­fen an Erfah­rung, Vertiefen/Intensivieren, Meta-Ebe­ne, Iro­nie, „eine fal­sche Fähr­te legen“ etc.)

Weg als Bestand­teil der Inszenierung

- beweg­te Hörer, wan­dern­de Klän­ge, Musiker*innen im Raum, elek­tro­akus­ti­sche Mehrkanalmusik

- ‚Elec­tri­cal Walks‘ von Chris­ti­na Kubisch erschlie­ßen die Stadt elektromagnetisch/musikalisch

- Ensem­ble oder Klang­in­stal­la­ti­on als Land­schaft (Akti­vi­tät — Interaktivität)

- zwei Soundwalks

Wege zum Publi­kum

- Neue Musik als viel­fäl­ti­ge und hörer­freund­li­che Spiel­art aktu­el­len Musik­schaf­fens, prä­sen­tiert im 7‑tägigen Fes­ti­val sowie nach­hal­tig in einer 4‑teiligen Kon­zert­rei­he über das Jahr 2020

Der Weg der intersonanzen

- Jubi­lä­um 2000–2020: Anfän­ge, Aus­prä­gun­gen, Ent­wick­lun­gen frü­her und heu­te, Ziele

Wege der Geschich­te

- Musik­ge­schich­te als Weg und Umweg/ Ent­wick­lun­gen der Neu­en Musik im 21. Jahrhundert

- Musi­ka­li­sche Lebens­we­ge von Kul­tur­schaf­fen­den in Ost und West

Mul­ti­plen Wegen des Klangs auf vie­ler­lei Wei­se fol­gend, ent­steht im Kunst­haus sans tit­re und in der Pots­da­mer Innen­stadt aus Kon­zer­ten, expe­ri­men­tel­lem Musik­thea­ter, Begleit-Aus­stel­lung, Work­shop, Sym­po­si­um und Sound­walks sowie zahl­rei­chen Künst­ler-Gesprä­chen ein anre­gen­der Pro­gramm-Par­cours durch wich­ti­ge künst­le­ri­sche Ansät­ze aktu­el­ler klin­gen­der Kunst — der nicht nur die Fach­leu­te, son­dern min­des­tens genau­so ein offe­nes und neu­gie­ri­ges Publi­kum anspre­chen will.

Tho­mas Ger­win  Künst­le­ri­scher Leiter

Das kom­plet­te Pro­gramm fin­den Sie hier: inter­so­nan­zen