Thema: Gefährdungszonen Wald und Wiese
Freitag, 24.6. Summter See (17.45 Uhr Treffpunkt Parkplatz Friedwald)
18.00 – 18.45 Uhr, Nordufer, Waldgürtel Summter See ab Schranke
Totes Holz
Peter Köszeghy, „TOTHOLZ“ — konzertante Klangaktion im und mit dem Wald für 3 Klangskulpturen und mobile Klanggruppen (UA –Auftragskomposition des Festivals Klanglandschaften) Interpreten: Philipp Schmitt, Taiko Saito, Jasper Ubben + 10 Schüler der Musikschule Berlin-Reinickendorf
TOTHOLZ ist ein Requiem für die Natur, die unter den Eingriffen der Menschen leidet. Zugleich aber ist die Komposition ein Hinweis auf den schützenswerten Kreislauf der Natur: Totholz ist der Humus für neues Wald- und Klangleben.
19.00 Uhr, Summter See, Badestelle Nordufer
Madrigal für eine Grille mit Saitenspiel
Olga Rayeva,„Madrigal per un grillo“ für Streichorchester (UA, Auftragskomposition des Festivals Klanglandschaften)
Michael Parsson,„Saitenspiel“ für 14 Streicher (nach einer Choreografie im Gelände)
Konstantia Gourzi, „P‑Ilioo“ für Streichorchester mit den Sätzen: I. einatmen II. ausatmen III. tettix IV. jasmin V. geheimnis VI. ode VII. windig VIII. tanz IX. nachtblume
Olga Rayeva,„Madrigal per un grillo“ für Streichorchester (2. Aufführung)
Interpreten: Kammerorchester der Leo Kestenberg Musikschule Berlin-Schöneberg, Leitung: Alexander Ramm
Kompositionen über ein per se musikalisches Tier, über natürliche Situationen und eine Landschaft werden in eine andere Landschaft aus Wald, Wiese und See eingelassen, verschmelzen akustisch damit. Was hören, was fühlen und denken wir, wenn wir in diesen klanglichen Dialog eintauchen?
20–22 Uhr Gemeinsames Picknick von Publikum + Musikern auf der Wiese
Samstag, 25. 6. 2022, Mühlenbeck
13.00–13.45 Uhr – Grünanlage zwischen Dorfteich und Kriegerdenkmal um die und
mit der Dorfkirche
Klangraum Alternativ
Ralf Hoyer, DorfLandschaftsKomposition „klang.wandel“ (UA – Auftrags-komposition des Festivals Klanglandschaften)
Interpreten: Jugend- und Erwachsenen-Blasorchester der Musikschule Potsdam-Mittelmark, Kleinmachnow, Dirigenten: Martin Aust, Ulrike Dinslage, Organist: Kantor Konrad Winkler, Klangträger: Gottfried Röszler
Mobile Konzertinstallation – eine Kunstaktion im grünen Dorfkern, mit der Kirche als kulturellem Zentrum. Die Wandel-Musik in fünf Stationen reagiert auch auf lokale Umweltprobleme: drohende Baumfällungen entlang der Hauptstraße und Verkehrslärm. Musik artikuliert dazu einen eigensinnigen Klangwandel-Resonanzraum.
14.15 — 15.30 Uhr Berufsförderungswerk Mühlenbeck, Studiosaal
Vom Zustand unserer Wälder
Marvin Gabriel (Thünen-Institut für Waldforschung Eberswalde), „Vom Zustand der Brandenburgischen Wälder und die Bedeutung der Waldmoore“
Bettina Ehrhardt, (Filmregisseurin, bce films & more GmbH München) „Amazoniens fliegende Flüsse. Ohne Wald kein Wasser“
Ein Blickauf den regionalen und globalen Zustand von Wäldern, ihre gegenseitige Abhängigkeit und Bedeutung für das Weltklima.
Kaffeepause in der Mensa und davor
16.15 Uhr, Wiese im Parkgelände Berufsförderungswerk
Eröffnung der Klanginstallation Vom Verschwinden Einführung durch Kirsten Reese
16.30–19.00 Uhr, Parkgelände Berufsförderungswerk
Parcours: Ökologischer Fußabdruck – Musik für einen Landschaftspark
Konzertante, installative und interaktive Werke an 7 Spielorten, von und mit dem Ensemble KNM Berlin.
Ensemble KNM Berlin & Gäste: Rebecca Lenton, Flöte & Klangmassage | Gudrun Reschke, Oboe | Winfried Rager, Klarinette | Theo Nabicht, Saxophon/Bassklarinette & Klangmassage | Matthias Jann, Posaune | Jack Adler-McKean, Tuba | Minhye Ko, Schlagzeug | Theodor Flindell, Violine & Klangmassage | Kirstin Maria Pientka, Viola & Klangmassage | Jonathan Heilbron, Kontrabass & Klangmassage
Theo Nabicht: Klangaufnahmen Komponierstation
Thomas Bruns: Künstlerische Leitung & Klangmassage
Eine bekannte Landschaft erhält neue tönende Akzente, die das Vertraute anders wahrnehmen lassen und das Hören fokussieren. Der Weg ist zugleich Angebot zur individuellen Auswahl. Wir werden in die Tiefe von Klängen gezoomt und horchen in uns selbst hinein: Wie ist eigentlich mein eigener ökologischer Fußabdruck?
Spielort 1, 16.30 Uhr: Natursteinbrücke über das Fließ
Julio Estrada: „solo für einen“: „stelle dir schwebende stille und klänge um dich herum vor“ – Imagination für Publikum
Spielort 2, 16.35 & 18.30 Uhr: Piazza vor dem Haupteingang des Berufsförderungswerks
Julio Estrada: „solo für einen“, konzertantes Tutti für 7 Musiker
Auf den Boden aufgetragene Texte inspirieren die Musiker zu Interpretationen, z.B. „spiele eine farbe“, “lass dein Ohr singen“, „höre und spiele so nah wie möglich“ u.a.
Ähnliche Texte, auf den Boden gesprüht, laden auf dem ganzen Rundweg des Geländes zum verweilenden Lauschen ein.
Rundgang links:
Spielort 3, 16.45–19.00 Uhr: Komponierstation – Laubengang vor der Mensa
Keyboard (Klangaufnahmen: Theo Nabicht)
Komponiere Deine eigene Musik mit Klängen aus der Natur und Wiedergabe in Echtzeit. Eine Tafel sagt Dir, woher die Klänge stammen.
Spielort 4, 17.00 & 18.00 Uhr: Konzert unter Bäumen, am höchsten Punkt des Weges
Farzia Fallah: „15 Skulpturen“mit Schlagzeug, Posaune, Bratsche und Viola
für eine Parklandschaft
Eine Musikskulptur in einer Landschaft. Vier MusikerInnen mit komponierten Spielposen formen durch ihr Spiel reale Klangskulpturen – in die Sonne, in den Wind, in die Laute dieser Landschaft hinein.
Rundgang rechts:
Spielort 5, 17.00 & 18.15 Uhr: Konzert an der Birke, zwischen den beiden letzten Internatsgebäuden
Carola Bauckholt: „Doppelbelichtung“ für Violine und Samples (mit freundlicher Unterstützung des Studios für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste Berlin)
Hören Sie Vogelstimmen wie durch ein Mikroskop.
Spielort 6, 17.10–17.50 Uhr: Vier Stationen auf dem Weg zum Teich.
Thierry Madiot: „Massages sonores“ – Klangmassagen
Wie klingt die Landschaft, in der ich bin? Schließe die Augen, lass‘ Deinen Hörsinn auf neuen Wegen spazieren – und lausche!
Spielort 7, 17.30 & 17.50 Uhr: Konzert am kleinen See
Thomas Meadowcroft, „Acre Blocks (Würgatzel)“ für Flöte, Oboe, Klarinette, Tuba
In Australien, der Heimat des Komponisten, heißen die Grundstücke von Kleingartenanlagen acre blocks. Was ist zu hören, wenn die Städte, zwecks Gemüseanbau, in die Landschaft hinein wuchern?: Rasenmähermotoren, die Schreie der butcher birds, der geschlachteten Vögel = Würgatzel…
Parallel und zusätzlich zum Hörparcours des Ensembles KNM Berlin:
A 16.30–19.00 Uhr, Terrasse des ehemaligen Restaurants „amici“
Mein Ökologischer Fußabdruck
Wie sieht eigentlich mein persönlicher ökologischer Fußabdruck aus? – Jeder Besucher kann sich diesen errechnen und ausdrucken lassen. https://www.fussabdruck.de/fussabdrucktest/
B 11.00 bis zum Sonnenuntergang, Klanginstallation auf der großen Wiese
Kirsten Reese, „Vom Verschwinden“ für 25 kleine Lautsprecher im Gras.
Eine riesige Wiese, Weite, Himmel – aber wo sind die Blumen, wo sind die summenden, krabbelnden, sirrenden Bewohner dieser Wiese geblieben?
19.30–20.30 Uhr, Dorfkirche Mühlenbeck oder Schildow
Zoom ins Moos
Eine musikalische Lesung der Schriftstellerin Ulrike Draesner (Texte, Lesung + Film) mit Paul Hübner (Trompete, Alphorn u.a.) (mit Unterstützung des Climate Cultures Network Berlin)
Ulrike Draesner beschäftigt seit Jahren die Frage, wie angemessen „von der Natur“ zu schreiben ist – 2020 erhielt sie dafür den Deutschen Preis für Nature Writing. Für die „Klanglandschaften“ hat sie sich mit der Musik verbündet und zusammen mit Paul Hübner ein neues Programm geschaffen: mit Sprache und Klang in die Natur hineinzoomen.
21.00–22.00 Uhr, Summter See, Badestelle Nordufer (wegen begrenzter Teilnehmerzahl Anmeldung erbeten bis zum 18.6.)
Klangmeditation in den Sonnenuntergang hinein
Den Tag im Klang beenden, mit Blick auf das Wasser – mit der Klangpraktikerin Nadine Hardt und Tam Tam, Klangschalen, obertonreichen Klanginstrumenten u.a.
Sonntag, 26.6.2022, Hobrechtsfelde
Im Vorfeld: 4.6. bis 26.6., Historischer Kornspeicher, Eröffnung 4. Juni, 15 Uhr
Klanginstallation
Erwin Stache, „Röhrenfeld – Artensterben“, in der Ausstellung im 1. Stock
Mehr als 2000 Radio- und Fernsehröhren aus den 1930er bis 1960er Jahren, einige funktionieren noch. Eine mehrkanalige Komposition vermittelt durch versteckte Lautsprecher den Eindruck einer musikalischen Konversation zwischen blinkenden, “noch lebenden” Röhren.
03.20 Uhr — 04.46 Uhr, Treffpunkt Historischer Kornspeicher
Vogeluhrwanderung in den Sonnenaufgang hinein
04.46 – 5.30 Uhr, Weide am Ende der Führung
Lichtung I: Zwitschermusik zum Sonnenaufgang
Sandeep Bhagwati: „Von Sang und Stille / Of Sound and Silence” (UA)
Interpreten: Projektchöre Zwitschermusik (Madrigal- und Schwarmchor) (Auftragswerk des Festivals Klanglandschaften mit Mitteln der Ernst von Siemens Musikstiftung)
Immersive Klangwolke für menschliche Kehlköpfe mit Audiopartituren und Madrigal-Sänger*innen
06.00 Uhr Restaurant Speicher Hobrechtsfelde
Frühstück
08.00 – 9.30 Uhr, Treffpunkt Kornspeicher
Naturkundliche Führung – Rieselfelder
Peter Gärtner, Leiter des Naturparks Barnim, und Olaf Zeuschner, zuständiger Förster, erläutern als „Hausherren“ der renaturierten Rieselfelder, warum diese eine stete Herausforderung darstellen – obwohl sie für den Laien aussehen wie eine idyllische Wildnis
10.00 – 10.20 Uhr Am Kornspeicher
Musikalische Aktion: Von Vogelstimmen zum Insektenzirpen – Klangaktion mit Gottfried Röszler (Percussion)
10.30 – 12.00 Uhr Treffpunkt Kornspeicher
Insektenkundliche Führung durch den vormittäglichen Wald
12.00 – 12.30 Uhr, Lichtung am Ende der Führung
Lichtung II: Sechsfüßlermusik zur Mittagssonnenzeit (UA)
Sandeep Bhagwati: „Von Wind und Sirren Of Winds and Whirrings” (UA)
Interpreten: Projektensemble Bläser der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg (Auftragswerk des Festivals Klanglandschaften mit Mitteln der Ernst von Siemens Musikstiftung)
Comprovisation zum Sirren von Zikaden und Heuschrecken und mit dem Rauschen des Windes, für tragbare Blasinstrumente mit Audiopartituren:
12.45 – 14.00 Uhr Restaurant Kornspeicher
Mittag
14.00–16.00 Uhr Hobrechtsfelde, um den Kornspeicher herum
Installationen und Performances
„Sonic Environments Rieselfelder”– gemeinsames Projekt von Studierende des Studiengangs Sound Studies and Sonic Arts der UdK Berlin und Studierende der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (Fachrichtungen Landschaftsnutzung sowie Regionalentwicklung und Naturschutz). An mehreren Stationen hinterfragen sie mit Installationen und Performances das Wechselverhältnis von Klang und Landschaft heute wie auch aus der Geschichte der Rieselfelder heraus.
Teilnehmer*innen: Zachariah Bamberger, Heather Fae Calla, Selim Elsadek, Vilte Gustyte, Haesoo Eshu Jung, Salome Lubczanski, Juan Pablo de Lucca, Simina Oprescu, Samantha Simmons, Merey Şenocak und Jorge Vicario Guille
Leitung: Prof. Daisuke Ishida und Jan Thoben (UdK)
16.30 – 18.00 Uhr im Trichter des Kornspeichers
Filmvorführung der Ökofilmtour Brandenburg
„Wald oder Wüste – was kommt nach dem Fichtensterben?“ (44 Minuten)
Wie sieht der Wald der Zukunft aus, der den zunehmenden Extremen des Wetters und den Borkenkäfern trotzt?
18.00 Uhr Restaurant Kornspeicher
Abendimbiss
20.00 Uhr — 21.33 Uhr Hobrechtsfelde, Chateau d´Eau, Rieselfelder Ost
Lichtung III: Recital
Um 21.33 geht die Sonne unter – eine einsame Geige auf weiter Flur, die neben klassischer zeitgenössischer Literatur für Solo-Geige mit den Umgebungsgeräuschen des Sommerabends improvisiert.
Tickets:
Konzerte: 10 erm. 5 €
Kombiticket: 15 erm. 10 €
Tagesticket: 20 erm. 15 €
Festivalpass: 40 €
Förderpass: 50 €
Klangmeditation am 25.6.: 20 €
Kinder bis 18 Jahre freier Eintritt
Veranstalter: Projektgruppe Musik im Förderverein Naturpark Barnim e.V.: Dr. Gisela Nauck (Projektleitung + künstlerische Leitung), Nina Rohlfs (künstlerische Leitung), Dag Lohde (Geschäftsführung + Produktionsleitung), Paul Hübner (künstlerische Leitung), Johanna Madden (Produktionsleitung). Uli Aumüller (Programmkonzept Hobrechtsfelde), Elke Moltrecht (Organisation Studentenprojekt Hobrechtsfelde)
Weitere Informationen & Tickets unter: Klanglandschaften
Foto © Gisela Nauck